HORS SAISON __** ___----__
1.2.3.4.5.6.English / Deutch / Français
Der Prater im Winter ist nahezu ausgestorben. Es ist kalt, das Metall der Fahrgeschäfte scheint für diese Kälte verantwortlich zu sein. Der Lärm des Sommers, die Musik, Das Echo der gedrängten Stimmen aus den Mikrofonen sind wie gefangen in den gefrorenen Sphären die durch die Luft gleiten.Drei Jahre bevor ich begann den Prater zu fotografieren habe ich eine Fotoserie eines Jahrmarkts des “la féte des Loges” in Paris gemacht. Unzufrieden mit dem Ergebnis habe ich mich gleich danach daran gemacht schwarz-weiß Abzüge der Farboriginale zu machen. Die Abzüge sind, bis auf einen, alle auf das Dekor ohne die umgebenden Passanten fokussiert. Die Bilder hatten alle einen statischen Charakter weit weg vom festlichen Tumult. Es war vielleicht das Desinteresse an der sich windenden Masse das mich dazu brachte den Prater im Winter zu fotografieren.
go to the pictures
Als ich das erste mal in den Prater ging, hatte es geschneit der Schnee schmolz, und die schweren Tropfen liefen die metallernen Stuckturen entlang. Die Fahrgeschäfte waren geschlossen, die Atmosphäre friedlich. Die Ruhe die herrschte war schwer, schaurig und angenehm. Manchmal hörte man das dumpfe Aufhäulen einer Sirene oder den sich brechenden Lärm der Arbeiten einiger der Betreiber, die sich daran machten die von der Kälte angeschlagenen Fahrgeschäfte zu reparieren.Die Atmosphäre dort zog mich vollkommen in ihren Bann, und ich photographierte die Umgebung instinktiv. Es war aufregend die Fassaden welche normalerweise in ein Meer aus Lärm, Maschinen und Passanten getaucht ist, beobachten zu können. Ich spazierte in den Alleen umher und hielt vor dem Monster und den Tieren aus erstarrtem Gips im Schnee und fand so ihren ausdrucksstarken Blick. Ihnen gegenüber erschien die kalte Jahreszeit endlos. Die Umgebung wohlüberlegt erforschend, ließ ich mich auch auf die geometrischen Formen die den Himmel und den Schnee zerteilten, ein. Sie verflochten sich, liefen einander hinterher und überlagerten sich beliebig.An der Biegung einer Allee, wurde ich Beobachterin der Zerstörung eines Hauses. Ein anderer neugieriger Passant stand neben mir, und wie ich denke, ebenfalls von dem Privileg den uns unsere Spaziergänge beschärten beeindruckt war. In einer Staubwolke versunken riß ein mechanischer Arm Stück für Stück des Hauses nieder. Die Mauern brachen und ein bloß gestelltes Badezimmer brach vor uns zusammen. Es war ziemlich eigenartig ein alltägliches Universum, einen ansonsten von Personnen bewohnten Ort, in Mitten der rießigen und fantastischen Fahrgeschäfte zusammenbrechen zu sehen. Diese eindrucksvolle Zerstörung gab mir zu verstehen, das eine Vielzahl von Häusern zwischenden Fahrgeschäfte verborgen waren und, dass die fantastischen mit den alltäglichen zusammenleben.Dieses Jahr ging ich in den Prater sobald dort Schnee lag. Andere Häuser befanden sich gerade im Abriss. Ich habe mich danach entschieden jedes zu photographieren um eine Spur ihrer Bewohner zu erhalten.
Im Sommer nach meinen ersten winterlichen Exkursionen reizte es mich andere Motive zu finden. Ich habe mich allerdings recht schnell verzettelt. Einerseits verleitete mich der exzessive Konsum und das fette Essen zu ironischen Photos und satirischen Standpunkten, andererseits wollte ich zu den Spuren meiner Photos aus dem Winter zurückkehren. In meinen Augen hatten die Fahrgeschäfte ihre majästetische Schönheit verloren die ich im Winter an ihnen erkannte.
Es waren die im Abriss stehenden Häuser und der Prater im Winter die mir meine Motive gaben. Beides sind Themen ohne Kontext, sie bleiben an dem Ort ihrer einstigen Nutzung. Es sind beides Objekte einer anderen Zeit und von ihrem vergangenen Gebrauch getränkt. Es bleibt keine Spur mehr von ihrem ursprünglichen Nutzer, aber ihre Anwsenheit bleibt sichtbar und ihre Geschite bleibt der Vorstellung überlassen.
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